Das Thema des Wochenendes war: "Wie erfinde ich Rätsel?" Hier nun eine kurze Zusammenfassung der Seminarinhalte.
Bei vielen Rätselarten kann man das Rätsel von der fertigen Lösung ausgehend erstellen. Am einfachsten sind hierbei Rätselarten, bei denen sich das Rätsel direkt aus der Lösung ergibt, beispielsweise Kropki. Bei solchen Rätseln muss man nur wissen, wie eine solche Lösung erstellt wird, und das ist oftmals sehr einfach.
In der Regel wird dies allerdings nicht ausreichen. Ein Sudoku bei dem bereits alle 81 Ziffern vorgegeben sind, wird niemand als spannendes Rätsel akzeptieren. Aber hier kann man die Reduktionsmethode verwenden, indem man nach und nach Ziffern weglässt, bis ein interessantes Rätsel entstanden ist. Genauso kann man beispielsweise Fillomino oder Zahlenspiralen direkt aus der Lösung konstruieren.
Bei vielen anderen Rätselarten reduziert man nicht direkt die Lösung, sondern Schlüssel, mit deren Hilfe die Lösung gefunden werden kann. Beispiel: Buchstabensalat. Meistens werden hierbei überhaupt keine Buchstaben innerhalb des Feldes vorgegeben, sondern eben nur die Schlüssel am Rand. Nach der Reduktionsmethode kann man nun einige dieser Schlüssel entfernen.
Die Reduktionsmethode, die übrigens auch meistens in Computerprogrammen benutzt wird, hat einen gravierenden Nachteil: Man hat beim Erstellen der Rätsel nur wenig Einfluß auf den späteren Lösungsweg. Dies bedingt, dass die so entstandenen Rätsel gelegentlich etwas eigenwillig sind, was Schwierigkeitsgrad oder Schönheit anbelangt. Dieses Problem lässt sich mit der Konstruktionsmethode beseitigen.
Hinzu kommt, dass bei einigen Rätselarten wie zum Beispiel Kakuro oder Doppelsternen die Reduktionsmethode einfach nicht funktioniert. Hier ist man auf die Konstruktionsmethode angewiesen.
Bei dieser Methode geht man von einem leeren Rätsel aus und konstruiert das Rätsel Stück für Stück, indem man immer mehr Vorgaben einbaut und gleichzeitig das Rätsel löst. Hierbei kann es oft vorkommen, dass man sich verrennt und in Sackgassen landet, oder unschöne Trivialitäten einbauen müsste um weiter zu kommen. Deswegen wird man immer mal wieder die schon existierenden Teile umbauen, bzw. auch wieder Teile entfernen müssen. Im schlimmsten Fall muss man sogar ganz von Vorne anfangen.
Das hört sich jetzt aber schlimmer an, als es ist. Meistens kommt man damit ganz gut durch, vor allem, wenn man den eigenen Anspruch nicht zu hoch schraubt.
Immer wieder gibt es, meist bei irgendwelchen Wettbewerben, völlig neuartige Rätselarten. Gelegentlich sind das einfach nur Varianten bekannter Rätselarten, beispielsweise die gepunktete Schlange, die aus dem Schlangenrätse hervor ging oder Diagonalsudoku als Variante eines normalen Sudoku. Manchmal sind es auch Mischungen aus zwei bekannten Rätselarten. So kann man Japanische Summen als Mischung aus Nonogrammen und Kakuro ansehen.
Und dann gibt es natürlich auch immer mal wieder Rätselarten die vollständig neuartig sind.
In diesem letzten Teil des Seminars soll es dann darum gehen, wie man auf solche Ideen kommt, und zwar soll hierbei sowohl die Ideenfindung, als auch das anschließende Ausprobieren der Ideen behandelt werden.
Wir saßen am Samstag abend in gemütlicher Runde zusammen und
unterhielten uns über die Rätselwelt, Unterwasserrugby und Ich habe Kropki
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